Sanierung einer gründerzeitlichen Villa

In der Bismarckstraße 6 in Braunschweig können wir auf die erfolgreiche Sanierung einer Villa aus der Gründerzeit zurückblicken. Zur Geschichte – ab 1888 konnte mit der Aufgabe des herzoglichen Küchengartens auch in diesem stadtnahen Gebiet eine neue Wohnungsbebauung entstehen. Durch ihre Lage in unmittelbarer Nähe zur Oker und dem herzoglichen Park auf der gegenüberliegenden Seite war die neu angelegte Straße prädestiniert für anspruchsvolle großzügige Wohnbebauung.

Das Gebäude Bismarckstraße 6 wurde von der Maurerfirma Krause & Stege entworfen und gebaut; sie war gleichzeitig Bauherr. Die Formensprache der Fassaden nimmt Merkmale der Renaissance auf; unterschiedliche farbige Mauerziegel werden durch Putzelemente wie Horizontalbänder, Eckquader, Gesimsbänder und aufwendig gestaltete Fenstereinfassungen gegliedert.

Bestand:

An vielen Stellen des Gebäudes zeigten sich Mängel aufgrund mangelnder Pflege, teilweise sogar Schäden. Der äußerlich überwiegend positive Gesamteindruck täuschte; insbesondere waren die Schäden am rückwärtigen Wintergarten größer als vermutet. Im Inneren bestand trotz mancher Veränderungen noch viele Ursprüngliches, aber alles in einem Zustand vernachlässiger Pflege.
Mit dem Eigentümerwechsel an die Wohn- und Zweckbau Niedersachsen GmbH 1998 begann die notwendige umfassende Sanierung des Hauses.

Detailbild des orginalgetreuen Balkongeländers

Detailbild des orginalgetreuen Balkongeländers

Sanierung:

Der Sanierung lag die Konzeption zugrunde, das Gebäude nicht zu erhalten, sondern in den gestörten Bereichen rückzubauen und stilgerecht zu ergänzen. So wurde die ursprüngliche Großzügigkeit der Grundrissgestaltung wiederhergestellt. Es gibt nunmehr im Erdgeschoss und Obergeschoss jeweils nur eine Nutzungseinheit.

Ansicht Bismarckstraße nach Fassadensanierung

Ansicht Bismarckstraße nach Fassadensanierung

Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen durchgeführt

  • Fassadenreinigung, -reparatur und -anstrich
  • Erneuerung der Fenster, nach außen öffnend in Eiche und orignaler Farbigkeit
  • Erneuerung der Dacheindeckung mit Tonziegeln, Ergänzung der Traufornamentik
  • Reparatur und Restaurierung der Eingangstür
  • Reparatur, Ergänzung und Neuverglasung des Wintergartens unter Verwendung von
    Antikglas
  • Erneuerung des Balkongeländers als Einpassung in die historische Formsprache
  • aufwendige Restaurierung und Reparatur, Ergänzung der Holztreppe und Steintreppe
  • Ergänzungen von fehlenden Stuckpartien an den Decken
  • Ergänzungen verschiedener Türbekrönungen
  • Aufarbeitung sämtlicher historischer Fußböden, Türen und Decken
  • Erhaltung von alten Kachelöfen
  • Neubau des Vorgartenzaunes nach historischen Vorbild
  • Desweitern wurden sämtliche Installationen erneuert, wie Heizung, Elektro und
  • Sanitär
  • der Keller mußte insgesamt trockengelegt werden
Wintergarten im wiederhergestellten Orginalzustand

Wintergarten im wiederhergestellten Orginalzustand